#3 ­­– Schule, Aufgaben, Football, und Schule…

Es ist bereits eine Weile her (wobei es gerade einmal nur zwei Monate waren), dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Dieser Eintrag liegt sogar schon einige Zeit im „Entwürfe-Ordner“, ich hatte nur keinen wirkichen Drang und Zeit diesen Eintrag fertigzustellen und zu überarbeiten. Außerdem kann man gewisse Geschehnisse nur mit einem gewissen zeitlichem Abstand beschreiben und verstehen, diese Zeit habe ich mir vorerst einmal gegeben, ohne rasche Schlüsse zu ziehen. Demnach folgt heute ein kleiner Beitrag zum Thema Schule, eine knappe Einführung ins Schulleben.


Zunächst möchte ich grob auf meinen typischen Ablauf eingehen, die Lebensweise, das tägliche Leben.

Einiges gleicht sich bereits mit meinen vorherigen Berichten, doch die (Frei)zeit an Wochenenden oder den Ferien unterscheidet sich doch noch einmal von normalen Tagen.


Es ist normalerweise 6.15 Uhr wenn sich mein erster Wecker bei mir meldet und nachdem „Snooze“ um 6.30 Uhr endlich dann doch sein Ende findet, begebe ich mich zunächst in die Küche, um meinen morgendlichen Kaffee vorzubereiten. Danach folgt normales „fertig machen“, bis es um 7.27 Uhr dann für meine Gastmutter, meinen Gastbruder und mich losgeht.

Die Schule beginnt gegen 8.00 Uhr, doch ab 7.30 Uhr gibt es immer noch ein sogenanntes 2nd Breakfast. Vor allem bei täglichem Sport in den ersten Stunden und meiner Faulheit morgens mir Essen zuzubereiten, eine willkommene und vor allem kostenlose Möglichkeit die ich mir natürlich nicht entgehen lasse. Dabei reicht das Breakfast von „Frühstückspizza“, über Müsli, bis hin zu Würstchen im Teigmantel am Stiel. Dazu gibt es immer eine fettreduzierte (Schoko) Milch, sowie einen Saft.


Anders als wir es von zu Hause kennen, ist der Stundenplan jeden Tag gleich. Das hat zum einen seine Vor- und Nachteile, doch generell betrachtet, bietet dieses Konzept meiner Meinung nach ein wenig mehr Abwechslung im Alltag. Dadurch, dass jede Stunde immer nur 45 Minuten lang ist, und es ganze 8 an einem Tag gibt, kommt es relativ selten vor, dass man Müde, oder eher gelangweilt, müde ist man schon manchmal, in einem Unterricht sitzt. Vor allem Sportunterricht in der 2. Stunde weckt einen so richtig auf, und der Rest des Tages ist mit Geschichte, Politik, oder Mathe (ja, das macht wirklich Spaß weil es so einfach ist) dann doch sehr interessant geschmückt.

Der Unterricht in den USA verläuft generell anders; während wir aus Deutschland das Arbeiten in Schulbüchern in Kapiteln mit Aufgaben gewohnt sind, arbeitet man hier mit Arbeitsaufträgen die in der Schule beginnen und dann mehrere Tage Zeit zur Bearbeitung erhalten (sogn. Assignments). Diese Assignments sind auch jederzeit online einsehbar, zusammen mit der Benotung. Das heißt man weiß immer wie man gerade in einem Fach steht, und ob man nicht doch noch vergessen hat etwas einzureichen. Auch ist einem so möglich, gewisse Aufgaben zu verschieben und später zu erledigen und sich stattdessen bei anderen Aufgaben Hilfe zu holen. Wie ich finde, ein enormer Vorteil im Vergleich zum deutschen System.


Klassenraum von Mr. Fehr (Politik & Geschichte und Bayern München Fan)

Ein weiterer Unterschied sind die Klassenräume; jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum und jede Stunde ist ein anderer Kurs in diesem. Das heißt auch, dass von der 9. Klasse an alles in Kursen stattfindet. Dadurch kommt es auch nicht zu „Freistunden“ zwischen den einzelnen Stunden. Mir gefällt dieses System wirklich sehr, die generelle Auslastung einzelner Lehrkräfte ist dadurch auch höher. Und dadurch, dass jeder Lehrer einen eigenen Raum hat, ist dieser auch immer geschmückt und mit persönlichen Gegenständen ausgeschmückt. Es kommt ein nettes Gefühl auf und man starrt nicht den ganzen Tag auf die gleiche weiße Wand.

Nach der 5. Stunde, um 12.30 Uhr, ist dann Zeit fürs Mittagessen. Entweder entscheidet man sich für die kostenfreie Mahlzeit in der Schule oder fährt zu einem Schnellrestaurant wie Pizza Hut oder Subway. Da ich aber nicht jeden Tag zwischen 5 und 6 Euro für ein Mittagessen, entscheide ich mich meistens für die kostenfrei Option in der Schulmensa. Da findet sich jeden ein Hauptgericht, gepaart mit einer Beilage und einem Salat (sofern man den natürlich mag). Das Hauptgericht reicht dabei von Pizza, über Burger, zu Tacos und vielem anderen. Beilagen sind meistens Bohnen, Karotten/Erbsen etc.
Das Essen ist natürlich kein Vergleich zum Restaurant oder der bezahlten Möglichkeit an meiner Schule in Deutschland, aber immer noch besser als gar nichts. Vor allem wenn man unter betracht zieht, dass viele Familien nicht das Geld/Zeit/Lust haben Essen für ihre Kinder zu kaufen.

eine der „ungesünderen“ Mahlzeiten – immerhin etwas Gemüse

Nach der Schule stehen dann die sogn. „Extracuricular Activities“ an. Diese sind vollkommen freiwillig, in der Regel aber die einzige Möglichkeit sich sportlich zu beteiligen. Aktuell stellt das für viele entweder Football, Volleyball oder Tennis dar, zum Saisonwechsel dann aber auch Basketball, Baseball, oder Gewichtheben. Ich selbst habe mich zunächst fürs Gewichtheben entschieden, das Training ist bereits jetzt schon zweimal wöchentlich. Vielleicht gebe ich dem Basketball aber zum Saisonstart dann auch noch mal eine Chance 🙂

Dies war nun mal ein anderer Typ Blogeintrag. Doch um in folgenden Posts verständlicher auf gewisse Dinge eingehen zu können, und um generell ein Verständnis zu schaffen, habe ich es diesmal als angebracht gefühlt.

Titelbild: ich und Mr. Fehr

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